Wörth: Wehrleiter Stefan Kuhn am Freitag verabschiedet – Mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnet – Mit 13 Jahren
zur Jugendfeuerwehr
Von Markus Burck
Mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande des Landes Rheinland-Pfalz wurde am Freitag Stefan Kuhn aus Wörth ausgezeichnet. Die Verleihung als Würdigung der Verdienste um das Feuerwehrwesen erfolgte bei der Verabschiedung Kuhns als Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wörth. 17 Jahre lang hatte er dieses Amt inne.
Erlebt hat Stefan Kuhn in seiner Feuerwehr-Karriere so einiges. Besonders dramatisch in Erinnerung bleibt ihm ein Wochenende im Sommer 2008. Gerade aus dem Urlaub gekommen, erreichte ihn die Meldung über den Fund einer Fliegerbombe bei einem Hotel in Maximiliansau. Als wäre dies nicht genug gewesen, gab es am gleichen Wochenende noch einen Gefahrgutunfall auf der B9. Auf der Fahrt dorthin verunglückte nahe Büchelberg ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. „Am liebsten sind mir Einsätze, bei denen niemand zu Schaden kommt“, erklärt Kuhn.Wichtig waren ihm immer auch die Ausbildung und der Feuerwehrnachwuchs, verdeutlichte Bürgermeister Dennis Nietsche (SPD) in seiner Laudatio. „Es gibt kein größeres Kompliment, als wenn die Kameraden sagen: Schade, dass er geht“, so Nietsche, der nicht verheimlichte, dass auch er gerne weiter mit Kuhn zusammengearbeitet hätte. „Ich habe immer gesagt: mit 60 ist Schluss“, erklärte der 1958 geborene Kuhn.
Im Alter von 13 Jahren trat Kuhn der Jugendfeuerwehr Wörth bei. 1975 wurde er Mitglied der aktiven Wehr. Es folgten viele Lehrgänge. Kuhn wurde Fachkraft in vielen Bereichen. Auch hauptberuflich entschied er sich passend, wurde Mitglied der Daimler-Werksfeuerwehr und stellvertretender Wehrleiter. 2001 übernahm er die Wehrleitung der Feuerwehren der Stadt Wörth und die Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Wörth. Bis 2011 hatte er beide Ämter inne. Kuhn war der 4. Wehrleiter seit der Gründung der Wörther Feuerwehr im Jahr 1956. „Verabschiedungen von Wehrleitern sind in Wörth eher selten“, wies auch der ehemalige Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Simon in seiner Moderation darauf hin, dass die Amtszeit durchaus länger gehen kann. Bisher hatten Hugo Pfirrmann, Alois Wöschler, Simon selbst und eben Hauptbrandmeister Kuhn dieses Amt inne.
In Wörth begleitete Kuhn zuletzt den Neubau der Feuerwehrgerätehalle und den Umbau des Feuerwehrhauses. Auch auf Kreisebene war Kuhn stark engagiert, lobte Landrat Fritz Brechtel (CDU). Kuhn war bei der Erstellung von Alarm- und Einsatzplänen beteiligt, zum Beispiel beim wichtigen Thema Hochwasserschutz. Auch Waldbrand war eines seiner Themen. Sein Fachwissen brachte er auch beim Naturschutzgroßprojekt Bienwald ein. „Stefan Kuhn hat viel bewegt, viel vorangebracht“, würdigte Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub den ehemaligen Wehrleiter.
Kuhn zeigte sich gerührt wegen der vielen Lobes- und Dankesworte und dankte seiner Frau und seinem Sohn für die Unterstützung und dem Verständnis für das Amt. Auch seinen Kameraden sprach er Dank aus und versprach, auch zukünftig weiter der Feuerwehr-Familie anzugehören. Stehend spendeten die Gäste in der Festhalle Wörth Applaus. Gekommen waren nicht nur Feuerwehrleute aus dem Stadt- und Kreisgebiet, sondern auch aus den benachbarten Regionen. Der Spielmannszug der Feuerwehr Jockgrim spielte auf und der „Feuerwehr-Chor“ der Wehren der Stadt Wörth wurde reaktiviert. Auch Vertreter der Stadtverwaltung und der Lokal- und Regionalpolitik waren gekommen, wie der frühere Bürgermeister der Stadt, Harald Seiter (CDU).
Quelle:
Ausgabe | Die Rheinpfalz - Pfälzer Tageblatt - Nr. 116 |
Datum | Dienstag, den 22. Mai 2018 |
Seite | 28 |